Montag, 16. Februar 2009

Eine wichtige Charaktereigenschaft - Selbstkritik!



Wie unten im Interview mit Thomas Altenberger zu lesen ist Selbstkritik eine wichtige Charaktereigenschaft wie ich meine, um voran zu kommen. Ich hinterfrage alles um mich herum und mich selbst immer wieder aufs neuste. Manchmal komme ich zur Erkenntnis, dass alles so wie es ist, wunderbar ist, und freu mich, dass es so ist, auf der anderen Seite findet man hin und wieder auch Schattenseiten des so oft strahlenden Leben. Hier wird reflektiert und überlegt, wie man sich verbessern kann.
Oft reicht es, den Sonnenschirm zu drehen, manchmal muss man die Terrasse an eine andere Seite der Hauses bauen, manchmal ist es einfach schlichtweg Winter - das heißt man hat ein Hinderniss, das man nicht überwinden kann. Aber auch um einen Eisberg kann man herum fahren....geradeaus drauf losfahren ist schwierig aber mit genügend Reflektion ist alles zu schaffen.
Kritik kann ein Problem sein, welches man überwinden muss, aber an Aufgaben und Problemen kann man wachsen, denn was einen nicht umhaut macht einen stärker!
Wenn man öfter Selbstkritik übt wächst man schneller....

Auf Wikipedia.de steht geschrieben:

Selbstkritik bezeichnet eine Kritik, die sich auf die eigene Person bzw. von ihr ausgeführte Handlungen oder Eigenschaften bezieht. Ein Mangel an Kritik am eigenen Selbst kann sich in Charaktereigenschaften wie Überheblichkeit oder Arroganz äußern, übertriebene Selbstkritik kann umgekehrt aber auch auf einem falschen Selbstbild, etwa einem Minderwertigkeitskomplex, beruhen.

Der christliche Begriff für Selbstkritik ist Demut. Das meint nicht die Demut gegenüber anderen, „höherrangigen“ Menschen, sondern ausschließlich die Demut gegenüber Gott als Erkenntnis der eigenen, menschlichen Unvollkommenheit. Selbst Papst Benedikt XVI. bekannte sich – noch als Vorsitzender der Glaubenskongregation – zu seiner menschlichen Unvollkommenheit: „Jeder einzelne muß ständig seine Fehlbarkeit vor Augen haben. […] Ich muß sagen, daß ich in den Jahrzehnten meiner Lehrtätigkeit als Professor die Krise des Wahrheitsanspruches bei mir selbst sehr stark empfunden habe. Meine Befürchtung war, daß es eigentlich Anmaßung ist, wie wir mit dem Begriff der Wahrheit des Christentums umgehen […].“ [1]

Wunderschöne Zitate sind dafür zu greifen:

"Im Garten der Selbstkritik wachsen gesunde Pflanzen."


"Teams können nur dann Synergieeffekte erzielen, wenn sie zu Selbstkritik fähig sind." - Dieter Frey, Sozialpsychologe an der LMU München, SZ am 21. Juni 2008, Artikel "Die Macht des Kollektivs", S. 1

oder

Die Selbstkritik hat viel für sich.
Gesetzt den Fall, ich tadle mich:
So hab ich erstens den Gewinn,
Dass ich so hübsch bescheiden bin;

Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp ich drittens diesen Bissen.
Vorweg den andern Kritiküssen;

Und viertens hoff ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Dass ich ein ganz famoses Haus.

Wilhelm Busch, 1832-1908


An manchen Tagen insbesondere Dienstags, oder Samstags nach dem Aperitivgeschäft um 21 Uhr fragt man sich warum die Gäste fernbleiben. Meist sind Samstags diese Gedanken um 23:00 verflogen, wenn die Bar sich enorm schnell füllt und man die ersten durstigen Gäste verarzten darf. Gäste sind meine beste Therapie! Wenn ich meine Gäste begeistern kann, ist mein Verstand komplett auf meinen wundervollen Beruf gerichtet. Ein Gastgeber ist abhängig von seinen Gästen. Wenn ich zu einer Fete einladen freu ich mich über viele Gäste und deren Interesse....Bleiben die Gäste weg gibt gibt es keine Thearpie, die sich als Bodyguard schützend vor mich stellt, der böse Geist der Selbstkritik erscheint und tretet mir ins Gesicht........

Heute auf Marken Zeichen (http://marken-zeichen.blogspot.com) gelesen, werden wir vom Bartender Labor dafür kritisiert, dass wir nicht mehr experimentiel sind. Ich freue mich sehr, dass unsere Berichte vielen unserer Leser gefallen, denn wenn es so ist, haben wir viele Gäste die die selbe Meinung wie wir haben und somit viele Gleichgesinnte.
Allerdings schreiben wir gerne darüber was uns im Moment auf dem Herzen liegt und wenn ich in einer japanischen Bar arbeite und mit Klaus Stefan Rainer eine gemeinsame Leidenschaft im Sake teile, kann es passieren, dass uns der Sake und der Shochu wichtig ist....
Wir sind immer noch experimentell und es werden auch in Zukunft viele ganz besondere Berichte folgen, allerdings, ist im Moment nicht die Zeit dafür. Im Moment möchten wir dem Leser die Grundlage unserer Drinks beibringen, damit man auch versteht warum wir gerne mit Shochu mixen, warum es eine Einstellung ist und nicht nur ein Job oder etwas um betrunken zu werden....

3 Kommentare:

sanjay hat gesagt…

sehr schöner Beitrag.
Sich selbst gegenüber manchmal kritisch zu sein und zu reflektieren ist eine Tugend, die in der heutigen Zeit & Gesellschaft Mangelware ist. Ich finde, man merkt sofort, ob jemand in der Lage ist sein Tun oder sich selbst gelegentlich zu hinterfragen - das äussert sich in der gesamten Verhaltensweise.
Euer Blog ist sehr unterhaltsam, informativ und trägt zur Wissensbildung bei. Da kann das Experimentelle (Definition?!) gerne auch ein wenig kürzer treten...
Weiter so!

Arnd Henning Heißen hat gesagt…

vielen Dank Sanjay! Freut mich sehr zu lesen!

Jens Gröning hat gesagt…

"Mein Problem ist, daß ich immer sehr selbstkritisch bin, auch mir selbst gegenüber."

Andreas Möller

;-)