
Vor einigen Wochen saß ich Abends in einem Fastfood Restaurant am Bahnhof Friedrichsstraße, als ein Herr Mitte 50 auf mich zu kam und mich um etwas Kleingeld für sein Alkohol bat...Peter heißt er. Wir kamen ins Gespräch und er merkte auch sofort, dass ich kein Berliner bin....Er selbst ist zwar ein sehr sympatischer Mensch, aber er ist an seiner Alkoholsucht zerbrochen....
Er hatte Familie, Freunde und einen guten Job.
Er war sehr glücklich in seinem Leben!
Irgendwann waren die kleinen Bierchen und Whisk(e)ys die er mit seinen Freunden genoss ein wenig zu viel für ihn, so viel, dass sein Korper sich an die Zufuhr von Alkohol gewöhnte und immer wieder nach neuer Aufnahme verlangte. Die Menge an Alkohol war selbstverständlich mit inbegriffen. Meist wurde es immer mehr....
So geschah es, dass er nur noch raus um die Häuser zog um ein innerliches Bedürfniss zu befriedigen....Sein Spaß war eher Nebensache. Seinen Freunden und seiner Familie war diese Situation unangenehm, denn eine Situation die Körperbedingt geschiet, macht einen Menschen hilflos; die einfachste Art und Weise sich hier heraus zu flüchten ist die Person fallen zu lassen...
Peter hat eine Entziehungskur hinter sich, war trocken aber so allein wie nie in seinem Leben zuvor....Als er diese Einsamkeit nicht mehr aushalten konnte war sein bester Freund ein eiskaltes Bier um die Schmerzen zu vergessen.
Nun ist Peter so verzweifelt, dass er sich selbst nur fragt, ob es vieleicht das beste ist einen Strick zu nehmen, denn dieses Leben will er nicht leben....Hartz 4 gibt ihm nicht genug zum Leben und seine altes Leben ist weit weg. Er hat sich sein Leben auf gut Deutsch versoffen.....
Ich habe ihn auf eine Ingwer Limonade und Kaugummis eingeladen, und ihm eine Zeitschrift geschenkt. Wir haben abgemacht uns immer wieder am selben Ort wieder zu treffen...
Er kam nie wieder.......
Ich habe wegen dieser teuflischen Krankheit einen wichtigen Menschen in meinem Leben einst verloren und weise in dieser stillen Minute auch darauf hin, verantwortungsbewust mit dem Alkohol umzugehen....
Teil zwei dazu nächsten Montag......
3 Kommentare:
Hallo Zusammen,
ich hatte auch mal einen Stammgast, der als ich anfing in der Bar zu arbeiten, jeden Abend auf ein Bier vorbeigekommen ist. Er hat dirket über der Bar gewohnt, Betreutes Wohnen. Wir sind irgendwann dann auch mal ins Gespärch gekommen und man hat gemerkt, dass ernicht doof war oder den Eindruck bestätigt hat, den man durch sein Äusseres hätte haben können. Er erzählte mir jeden Abend ein Teil aus seinem Leben, das er Architekt war, Frau und Kind gehabt hat... bis er verlassen wurde. Man merkte, dass es ihm jeden Abend schlechter ging und irgendwann wurde er dann schließlich eingewiesen. Ich habe ihn drei Monate nicht mehr gesehen, bis er plötzlich wieder vor meinem Tresen stand. Er erzählte von der "Geschlossenen" von den Zielen, die er nun hat, dass ihm die Augen geöffnet wurden. Er kam daraufhin wieder jeden Abend, aber auf ein Wasser. Wir unterhielten und so gut wie nie zuvor. Bis er eines Tages nicht mehr kam. Danach habe ich ihn noch ein paarmal auf der Straße getroffen oder spät Nachts, wenn er reinkam und sich zwei Bier mitgenommen hat. Für mich war das bis jetzt das einschneidenste Barerlebnis. Ich habe noch nie den Absturz, körperlichen und seelischen Verfall eines Menschen so mitansehen müssen. Es ist schon erschreckend, wie die Kombination aus Problemen und zuviel Alkohol einen Menschen zerstören kann.
Drink less but better!!!
Schrecklich so etwas,
Es hat sich auch einmal ein Gast bei unserem Team verabschiedet, man werde sich nicht mehr wiedersehen, weil er sich eingestanden hat Alkoholiker zu sein....Dieser Mann war mitlerweile ein Part der Bar geworden....ein sehr sympatischer Mensch den man leider nie wieder sehen darf....
Vielen Dank für deinen Kommentar Mika, freut mich, dass Du besonders mit deinem Leitsatz Drink less but better genauso denkst....
War deine Geschichte der Grund deines Mottos?
Nein, das Motto hab ich im mixology-blog aufgeschnappt. Und es passt leider allzu häufig, sei´s bei schlechten Drinks, Geschichten, wie diese Zwei, oder ähnliches. Ein schöner kurzer Spruch mit viel Wahrheit!
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